Ernährungsberatung

Brauche ich eine Ernährungsberatung um meinen Hund oder meine Katze artgerecht zu füttern?

Eine Ernährungsberatung bietet die optimale Möglichkeit, sich schnell und gezielt benötigtes Wissen über artgerechte Ernährung anzueignen. Auf Basis bereits vorhandener Kenntnisse und Erfahrungen können in kurzer Zeit für die aktuelle Lebenssituation und den Gesundheitszustand individuell angepasste Informationen vermittelt werden.

Aber ist eine solche Beratung wirklich notwendig?

Die Ernährung unserer vierbeinigen Hausgenossen ist in der heutigen Zeit sehr einfach. Es gibt ein unüberschaubare Vielfalt an Futtermitteln zu erwerben. Das Futter wird in einer Vielzahl unterschiedlicher Darreichungs- und Verarbeitungsformen angeboten: ob gekocht, gepresst, gebacken, extrudiert oder einfach roh, in großen oder kleinen Kroketten, Bröckchen, Häppchen und Stücken, hier findet jeder das passende "Format". Dazu kommen unterschiedliche Inhaltsstoffe und Geschmackrichtungen, so dass selbst der verwöhnteste Gourmet monatelang ohne Wiederholungen im Menüplan auskommen könnte.

Selbst in schwierigen Fällen, bei Vorliegen von Erkrankungen oder Allergien ist die Auswahl oft noch groß. Doch sobald mehrere gesundheitliche Probleme gleichzeitig eine speziell angepasste Diät erfordern wird das Grundproblem von Fertignahrung sichtbar: es gibt kein passendes Fertigfutter oder die letzte mögliche Option wird vom Patienten schlichtweg verweigert.

Spätestens dann stellt sich die Frage nach möglichen Alternativen.

Ist Fertigfutter artgerecht?

Diese Frage lässt sich nicht mit einem einfachen ja oder nein beantworten, da hier viele Faktoren eine Rolle spielen.
  • Enthält das Futter Proteine, Fett und Kohlehydrate in angemessener Zusammensetzung?
  • Enthält das Futter schädliche Zusätze?
  • Enthält das Futter alle benötigten Mineralstoffe und Vitamine in der benötigten Menge?
Ein Blick auf die Verpackung kann jederzeit die erste Frage beantworten, denn die Angabe dieser Werte ist gesetzlich vorgeschrieben. Schwierig ist die Antwort auf die zweite Frage. Wird die Beigabe von Konservierungsmittel noch deklariert, so ist die Zugabe weiterer unerwünschter oder sogar schädlicher Substanzen kaum nachzuvollziehen. Für ein Tier mit bereits vorgeschädigten Organen kann das fatale Folgen haben.

Die Antwort auf die dritte Frage ist wiederum kaum zu finden. Nicht nur ist diese Angabe nicht im Detail vorgeschrieben, die Informationen liegen schlicht und einfach auch dem Hersteller meistens gar nicht vor. Jedoch geben die Inhaltsstoffe und die weitere Deklaration Anhaltspunkte, wie die Abdeckung ausfallen könnte.
  • Aus welchen Bestandteilen ist das Futter zusammengestellt?
  • Wieviel Rohasche enthält das Futter?
Beinhaltet das Futter eine angemessene Menge Fleisch als Lieferant essentieller Aminosäuren, also der Proteine, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher mit der Nahrung aufnehmen muss? Diese Angabe ist nicht vorgeschrieben! Fertigfutter kann problemlos aus minderwertigen Proteinformen zusammengesetzt sein und den gesetzlichen Anforderungen dennoch perfekt genügen!

Handelt es sich tatsächlich zu einem großen Teil um Fleisch oder wurden ausschließlich minderwertige Nebenerzeugnisse verarbeitet? Wurden möglicherweise ausschließlich Karkassen, also das Skelett nach Entfernen der Muskulatur, verarbeitet?

Diese Informationen stehen nicht in der Deklaration, sind aber durchaus daraus abzuleiten.

Spätestens hier wird sichtbar, dass der Verbraucher durch die bestehenden Gesetze nicht vor Fehlkäufen und einer möglichen Gesundheitsgefährdung seines Lieblings geschützt wird. Nun ist Handeln angesagt!

Es gibt unzählige Informationsquellen im Netz, in denen man sich über die gesetzliche Deklaration und was sie wirklich bedeutet informieren kann. Jeder Tierhalter ist gut beraten, sich darüber zu informieren.

Ist teures Fertigfutter besser als billiges Fertigfutter?

Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich kann man sagen, dass teures Fertigfutter im Allgemeinen aus hochwertigeren Rohstoffen besteht als billiges Fertigfutter. Häufig wird hier auch auf die Zugabe künstlich zugesetzter Mineralstoffe und Vitamine verzichtet. Das ist einerseits zu begrüßen, kann aber andererseits zu einer Mangelversorgung führen, insbesondere wenn das Futter erhitzt wurde. Ein Blick auf die Zutatenliste gibt auch hier Hinweise, ob eine Bedarfsdeckung durch die Inhaltsstoffe möglich ist. Das bedarf jedoch schon einiger Erfahrung und Kenntnisse über die Inhaltsstoffe der unterschiedlichen Futtermittel (Fleisch, Knochen, Innereien, Eier, Milchprodukte, Gemüse, Obst etc.) und Zusätze (Öle, Kräuter und Pflanzenteile, Hefen, Algen, Erden).

Warum bietet ein Barfshop Beratung auch zum Thema Fertigfutter an?

In der heutigen schnelllebigen Gesellschaft bleibt oft keine Zeit sich mit Details zu beschäftigen. Dieser Trend ist auch beim Barfen zu beobachten. Die wenigsten Tierhalter möchten sich ausführlich mit dem Thema auseinandersetzen. Das ist auch nicht unbedingt notwendig, denn es gibt Alternativen. Wer Spaß am Selbermachen hat und nur das Risiko einer Fehlernährung ausschlileßen möchte, kann sich an einem professionell erstellten Futterplan orientieren. Dieser enthält alle Bestandteile, die für eine artgerechter Ernährung benötigt werden, lässt dem Besitzer jedoch genügend Variationsmöglichkeiten, um einen abwechslungsreichen Menüplan umzusetzen.

Viele Besitzer wählen jedoch die zweite Alternative und füttern Fertigbarf, auch genannt Komplettbarf, Barf Complete oder Barfmenü. Dabei handelt es sich um fertig zusammengestellte Rationen in roher Form. Das ist zwar einerseits möglicherweise Barf aber dennoch Fertigfutter mit einem großen Teil der bereits genannten Probleme. Auch wir bieten Fertigbarf in Form von kompletten Mahlzeiten an, jedoch nicht als Alleinfuttermittel. Diese Fertigmenüs ermöglichen eine leichte Fütterung auf Reisen oder bei Abwesenheit des häuslichen Fütterungsexperten. Auf Dauer sind sie aber möglicherweise nicht ausgewogen und oft auch zu wenig abwechslungsreich.

Wird bei der Ernährungsberatung immer die Fütterung von rohem Fleisch empfohlen?

Nein, das ist nicht der Fall. Nicht jeder Hund verträgt rohes Fleisch und nicht bei jeder Erkrankung ist eine Fütterung von rohem Futter anzuraten. Wir empfehlen immer die Art der Fütterung, die für Ihren Hausgenossen am besten geeignet ist. Dabei gehen wir selbstverständlich auf individuelle Wünsche und Problematiken ein, sofern sie nicht zu gesundheitlichen Problemen bei Ihrem tierischen Mitbewohner führen könnten.