Knochen

Knochen sind neben Fleisch und Innereien ein wichtiger Bestandteil einer artgerechten, ausgewogenen Ernährung. Beim Barfen sind jedoch nicht alle Arten von Knochen geeignet. Bei Schlingern und Welpen müssen weitere Besonderheiten berücksichtigt werden.

Wie müssen Knochen beschaffen sein, damit man sie verfüttern kann?

Zunächst müssen die Knochen roh sein. Gekochte Knochen widersprechen nicht nur dem Prinzip einer Ernährung mit rohem Futter, durch das Garen ändert sich auch ihre Struktur. Die kollagenen Fasern, welche Haut, Bindegewebe und Knochen elastisch halten, werden zerstört und die Knochen werden hart und scharfkantig. Tragende Knochen aus den Gliedmaßen können zudem gefährlich splittern. Beinknochen von Weidetieren werden daher grundsätzlich nicht gefuttert. Das gilt prinzipiell auch für Geflügelknochen. Geflügel wird jedoch normalerweise so jung geschlachtet, dass die Knochen noch nicht vollständig mineralisiert sind. Dadurch sind sie weicher und splittern nicht. Beine und Flügel von jungen Hühnern, Enten und Puten können daher gefüttert werden, sie enthalten aber auch weniger Mineralstoffe. Eine Ausnahme bilden die Knochen von sogenannten Suppenhühnern. Dabei handelt es sich um ausgemusterte Legehennen, also ausgewachsene Tiere. Deren Beinknochen sollte nicht gefüttert werden.

In jedem Fall sind Knochen eher schwer verdaulich und wenn sie in größeren Stücken verschlungen werden, sind sie sperrig und liegen schwer im Magen. Daher werden Knochen niemals "nackt" gefüttert, sondern immer nur mit einem guten Fleischpolster, als sogenannte fleischige Knochen. Optimal ist dabei ein Fleisch- und Fettanteil von etwa 50%, d.h. ein Knochenstück sollte etwa zur Hälfte aus Knochen und zur anderen Hälfte aus Fleisch, Fett und Bindegewebe bestehen.

Dadurch kann der fleischige Knochen nicht nur besser geschluckt werden. Fleisch regt die Produktion von Magensäure an. Und erst die starke Magensäure ist in der Lage, den Knochen im Magen aufzulösen, indem sie den Kalziumanteil herauslöst. Dabei passiert das Gegenteil der Veränderung beim Kochen: der Knochen wird weich und löst sich bei erfahrenen Barfern mit entsprechend starker Magensäure weitgehend auf.

Werden "nackte" Knochen gefressen, wird kaum Magensäure produziert. Die Knochen liegen entweder sehr lange im Magen oder werden unverdaut weitertransportiert und in Stücken als Knochenkot wieder ausgeschieden. Daher sollte bei Knochen ohne Fleischanteil, wie zum Beispiel Sandknochen, immer zuerst Fleisch gefüttert werden.

Welche Knochen sind für Barf-Anfänger geeignet?

Barf-Anfänger lernen das Kauen von Knochen am Besten mit Halsknochen. Hälse sind lang und schmal. Sie können einfach durchgebissen und geschluckt werden. Je nach Größe des Hundes beginnt man entweder mit Hühnerhälsen oder Enten- oder Putenhälsen. Andere, etwas härtere längliche Knochen sind Flügel von Huhn oder Pute. Gefräßige Hunde könnten versuchen, diese Knochen ganz zu verschlucken. Daher sollte die Größe immer so gewählt werden, dass die Knochen entweder problemlos ganz geschluckt werden können oder ein Verschlucken unmöglich ist. Durch die Form besteht insbesondere bei Flügeln auch die Möglichkeit, die Knochen beim Füttern festzuhalten und den Hund Stück für Stück abbeißen zu lassen.

Als zweite Schwierigkeitsstufe oder wenn der Hund zum Schlingen neigt, kommen scheibenförmige Knochenstücke zum Einsatz, wie zum Beispiel Brustbein vom Kalb, Rind oder Lamm oder Hühnerrücken. Von diesen Knochen muss der Hund nach und nach Stücke abbeißen. Dabei besteht bei passend gewählter Größe aufgrund der Form keine Gefahr, dass er den Knochen ganz verschluckt. Wenn das Reststück so klein geworden ist, dass es doch geschluckt werden könnte, kann man es bei gierigen Hunden entsorgen. Um für jeden Hund die ideale Größe zu bekommen, können Sie bei uns im Shop beim Rinderbrustbein die Dicke der Scheiben wählen.

Die hohe Schule der Knochenkaukunst besteht im Kauen von würfel- oder kugelförmigen Stücken. Besonders für Hunde die gern nagen ist das auch eine schöne Beschäftigung. Auch hier muss darauf geachtet werden, dass Schlinger keine zu größen Stücke verschlucken können. In Frage kommen hier große Stücke vom Brustbein, ganze Hähnchen- oder Putenkeulen oder ganze Hühner. Gelenkköpfe (Sandknochen) können vor allem zur Beschäftigung gegeben werden, allerdings nur mit Fleisch vorweg.

Dürfen Welpen Knochen fressen?

Für Welpen sind Knochen aus zwei wesentlichen Gründen wichtig. Zum Einen enthalten Sie alle Nährstoffe, die die Welpen zum Aufbau ihrer eigenen Knochen benötigen in idealer Zusammensetzung. Zum Anderen lernen Welpen so möglichst früh, im Idealfall bereits beim Züchter, Knochen zu kauen und nicht am Stück zu schlucken. Wenn Sie gelernt haben, nichts zu schlucken, was eine bestimmte Größe überschreitet, ist das Risiko auch geringer, dass Sie Plastikspielzeug, Steine oder Holz am Stück verschlucken.

Ideale Knochen für Welpen sind Hühnerhälse. Sie sollten jedoch aus oben genannten Gründen schon frühzeitig an Brustbeinknochen gewöhnt werden. Daher erhalten Sie bei uns für Welpen und kleine Hunde Rinderbrustbein in 8mm dünne Scheiben geschnitten.

Sehr kleine Welpen können zunächst grob gewolfte Hühnerhälse erhalten. Ab einem Gewicht von ca. 3-5 kg, je nach Motivation des Welpen, können Hühnerhälse am Stück gegeben werden. Hühnerhälse können leicht mit einer Haushaltsschere in Scheiben geschnitten werden, so dass auch kleinere und kaufaule Welpen schon das Kauen lernen können.