Ernährung

Füttern nach der Prey-Methode

19. Dezember 2017

 

Was ist der Unterschied zwischen Barf und Prey? Ist das nicht das gleiche? Nein, nicht ganz.

Obwohl auch beim Barfen versucht wird, die Zusammensetzung ganzer Beutetiere nachzubilden, gibt es einen entscheidenden Unterschied: Bei der Prey-Methode werden keinerlei Zusätze gefüttert, d.h. weder zusätzliche pflanzliche Stoffe wie Obst, Gemüse oder Kräuter noch Öl, Meeresalgen etc. Stattdessen werden möglichst ganze Tiere verfüttert oder zumindest alle Bestandteile inclusive Blut, Fell, Mageninhalt und Kot von Pflanzenfressern. Insbesondere die letzten drei machen etwa 20% des Gewichts eines Beutetiers aus und das ist genau der Bestandteil, der beim Barfen durch Gemüse und Obst ersetzt wird.

Die Nährstoffbilanz des Futters ist letztendlich weitgehend identisch, auch wenn beim Prey-Modell mit etwas anderen Aufteilungen der Einzelteile gerechnet wird.

Es bleibt daher dem Einzelnen überlassen, welche Methode er bevorzugt. Beide sind sicherlich prinzipiell als artgerecht anzusehen. Im Detail ergibt sich beim Prey-Modell das Problem, dass bestimmte Inhaltsstoffe nur in bestimmten Organen enthalten sind, die teilweise nicht erhältlich sind. Dieses Problem entfällt, sofern ausschließlich ganze Tiere verfüttert werden.

Zur Fütterung ganzer Tiere bieten sich an: Hühner, Kaninchen, Tauben, Enten, Wachteln und Eintagsküken sowie Fisch, wobei bei gerupftem Geflügel dann immer noch  ein Teil der Ballaststoffe fehlt. Bei großen Hunden können auch ganze Lämmer verfüttert werden.

Die Prey-Methode ist nicht nur für Hunde geeignet, sondern auch für Katzen und Frettchen. Während Wölfe durchaus pflanzliche Beikost wie Früchte, Kräuter und Wurzeln zu sich nehmen sind Katzen und Frettchen reine Beutegreifer. Eine Ernährung mit Gemüse oder Obst wäre für sie nicht artgerecht.